Technik des Trainings mit einem Erziehungshalsband

Gepostet am: Jun 12, 2018

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Das Training eines Hundes mit einem Erziehungshalsband lässt sich in zwei Phasen unterteilen. Die erste Phase findet zu Hause statt, wo sich der Hund mit dem Halsband vertraut macht, er nicht durch Umgebungsgeräusche abgelenkt wird und wo er sich voll auf Sie konzentriert. Die zweite Phase findet im Freien statt. Dieses Training ist komplizierter und erfordert die Erfahrungen aus der ersten Phase. Auf einmal sind Sie für den Hund nicht das einzige Objekt seiner Aufmerksamkeit. Ringsherum findet er jede Menge anderer Reize, die er erforschen kann. In den folgenden Zeilen stellen wir beide Phasen und ein paar Tricks vor, damit das Erziehungshalsband nicht nur zu einem Instrument zum Bestrafen wird. Vergessen Sie nicht, dass dieses Hilfsmittel kein lebenslanger Begleiter des Hundes sein sollte, sondern lediglich ein vorübergehendes Gerät zum Abgewöhnen schlechter Angewohnheiten oder zum Erlernen von Kommandos.

Der Hund muss einfach von Kommandos ohne Halsband zu Kommandos mit Halsband übergehen. Und vor allem auf positivem Wege, wobei Sie das Halsband nicht zum Bestrafen verwenden dürfen.

So geht es: Zunächst arbeiten Sie mit ausgeschaltetem Halsband. Teilen Sie das Training zum Beispiel in zehn Runden ein. Jede Runde wird mehrere Grundkommandos beinhalten, die Sie ihm gut beigebracht haben, wie z. B. Sitz, Platz usw. Wiederholen Sie mit ihm diese Kommandos sorgfältig, einfach und vor allem positiv. Vergessen Sie nicht, den Hund reichlich zu loben. Schrittweise fügen Sie in den weiteren Runden schwierigere Situationen hinzu. Egal, ob er Ihnen aus einer größeren Entfernung gehorcht oder er Ablenkung um sich hat, die seine Aufmerksamkeit beeinflussen kann. Schrittweise sollten Sie das Umfeld im Freien nachbilden. Erst wenn der Hund Ihren Vorstellungen entsprechend reagieren wird, machen Sie ihn mit dem Halsband vertraut. In den weiteren Runden werden Sie das eingeschaltete Halsband auf niedriger Stufe verwenden.

Phase 1 – zu Hause

Die Technik ist einfach. Stellen Sie am eingeschalteten Halsband die niedrigste Stufe ein. Wir empfehlen Vibrationen. Geben Sie dem Hund einfache Kommandos, von denen Sie wissen, dass er sie sicher kennt und die Sie bereits sorgfältig trainiert haben. Jetzt kommt ein wichtiger Teil – wenn Sie ein Kommando geben, drücken Sie die Befehlstaste. Seien Sie maximal bestrebt, dass der Hund gehorcht, und in den Moment, wo er gehorcht, lassen Sie die Befehlstaste schnellstmöglich los. Geben Sie beispielsweise das Kommando „Sitz“ und drücken Sie die Befehlstaste. Drücken Sie den Hund leicht in die Sitzposition und lassen Sie die Taste los. Wenn Sie die Taste loslassen, loben Sie ihn. Geben Sie den Hund erst anschließend frei.

Steigern Sie allmählich die Ansprüche. Vergrößern Sie beispielsweise die Entfernung zwischen sich und dem Hund. Zudem können Sie auch die Dauer des Trainings verlängern. Achten Sie die gesamte Zeit darauf, dass das Erziehungshalsband auf der niedrigsten oder einer sehr niedrigen Stufe eingestellt ist.

Nach mehreren erfolgreichen Runden beginnen Sie, das Drücken der Befehlstaste schrittweise zu verzögern. So geben Sie dem Hund die Chance, das Halsband „zu besiegen“. Auf diese Weise bringen Sie ihm effektiv und schnell bei zu gehorchen. So ermöglichen Sie ihm, die Kontrolle über das Halsband zu übernehmen. Der Hund tut genau das, was Sie von ihm verlangen, aber gleichzeitig denkt er, dass er derjenige ist, der darüber entscheidet. Dies ist eine der Formen des operanten Konditionierens (sog. Lernen durch Erfolg), die B. F. Skinner vor zig Jahren ersonnen hat. Dies ist eine perfekte Methode, wie man über das Verhalten seines Hundes die „Kontrolle übernimmt“.

Phase 2 – draußen

Wenn der Hund bereits in der Lage ist, Ihnen perfekt auf der niedrigsten Stufe zu gehorchen, gehen Sie zur nächsten Trainingsstufe über. Sie nehmen den Hund mit nach draußen, am besten an einen Ort, wo es für ihn nicht viele Wahrnehmungen aus der Umgebung gibt. Zunächst haben Sie den Empfänger ausgeschalten, aber am Sender stellen Sie dieselbe Intensität ein, an die der Hund von zu Hause gewöhnt ist. Natürlich sind wir bestrebt, jegliche höhere Intensität zu vermeiden. Lediglich wenn der Hund auf die ihm bekannte Intensität im Freien nicht reagieren wird, müssen Sie diese etwas erhöhen. Da es sich um eine neue Umgebung handelt, müssen Sie mit dem Training von vorn beginnen. Wiederholen Sie mit ihm die Kommandos, die er zu Hause perfekt beherrscht hat. In dem Moment, wo ein Problem auftritt, verwenden Sie das Erziehungshalsband. Sie gehen auf dieselbe Art und Weise vor wie beim Training zu Hause. Vergessen Sie nicht, das Drücken der Befehlstaste allmählich zu verzögern. So stellen sich die gewünschten Ergebnisse weitaus schneller ein.

Jedes Mal, wenn Sie den Trainingsort wechseln, werden Sie erneut mit den einfachsten Kommandos beginnen müssen. Es mag Ihnen wie Zeitverschwendung vorkommen, aber seien Sie gewiss, dass es sich auszahlt. Geduld ist beim Training sehr wichtig und die gewünschten Ergebnisse stellen sich schneller ein. Schließlich werden Sie einen folgsamen Hund haben, der nicht vom Erziehungshalsband abhängig sein wird. Und dies ist genau das, was wir erreichen wollten.

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